Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Pfons
Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt befindet sich östlich der Sill auf Pfoner Gemeindegebiet und ist Sitz der Urpfarre Matrei.
Um das Wallfahrtsobjekt der Pfarrkirche rankt sich eine Legende, die folgendes besagt: Ritter Heinrich von Auffenstein soll das
Kultobjekt von einer Wallfahrt ins Heilige Land im Jahre 1210 mitgebracht und in der Schlosskapelle zu Auffenstein aufgebahrt haben.
Die Legende besagt weiter, dass ein mit von Auffenstein verfeindeter Adeliger, der Herr von Raspenbühel, das Gnadenbild mehrmals
entfernen und in die Sill werfen ließ. Das Gnadenbild kehrte jedoch immer wieder auf wundersame Weise an seinen Platz zurück.
Als die Frau des Herrn von Raspenbühel eines Tages in Todesgefahr schwebte, zeigte sich dieser bekehrt und suchte beim Kultobjekt
der Auffensteiner Schlosskapelle Zuflucht.
Stilistisch ist das Wallfahrtsobjekt, eine leicht bekleidete Holzfigur, die Jesus Christus darstellt, dem 14. oder 15. Jahrhundert zuzuordnen. Ihren Weg in die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt fand das Gnadenbild im Jahre 1755.
Die Pfarrkirche selbst wurde 1311 erstmals urkundlich erwähnt. Erste spätgotische Umbauten erfuhr die Kirche im Jahr 1470.
1754 - 1755 wurde die Pfarrkirche erheblich vergrößert und barockisiert. Seither ist das Gnadenbild "Unser Herr im Elend" über
dem Tabernakel beim Hochaltar aufgestellt. Die Holzfigur zeigt Jesus Christus in aufrechter Stellung mit Wundmalen an Händen und Füßen.
Ebenfalls aus den 1750er Jahren stammen die Fresken und der Rokokostuck von Josef Adam Mölk. Im Chor sind Szenen aus der Entstehungslegende
zum Wallfahrtsobjekt abgebildet. In zahlreichen Wipptaler Kapellen und Kirchen findet man Nachbildungen des Kultobjektes, das auch
"Matreier Schmerzensmann" genannt wird. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt mit dem "Matreier Schmerzensmann" war einst eine der bedeutendsten Wallfahrtsstätten Tirols.
Vor allem bei Schneestürmen, aber auch bei etlichen anderen Anliegen suchten Gläubige den Wallfahrtsgegenstand auf und versuchten
Hilfe zu erbeten.
Papst Pius VI. erteilte allen Besuchern des Gnadenbildes jeweils am dritten Fastensonntag (Elendssonntag) einen
vollkommenen Ablaß. Besonders an diesem Tag kamen daher zahlreiche Wallfahrer vor allem aus dem Wipptal, aber auch von außerhalb
zum "Matreier Schmerzensmann". Heute ist die Wallfahrt nicht mehr derart bedeutend. Der Pilgerzustrom ist zurückgegangen, die
Wallfahrtsstätte wird aber immer noch gerne von Gläubigen und Besuchern der Orte Matrei und Pfons aufgesucht.
|