Tirols Kaiserdenkmal im Herzen der Stadt
Die Hofburg in Innsbruck ist in mehrerlei Hinsicht eine besondere Sehenswürdigkeit. So gilt sie nicht nur als das größte profane Baudenkmal der Tiroler Landeshauptstadt,
sondern auch als die einzige kaiserliche Hofburg außerhalb Wiens. Auf den ersten Blick erscheint die Hofburg mit ihrer prächtig gestalteten Hauptfassade heute als einheitlich geschaffener Bau,
geprägt von der Architektur des Barock und Rokoko. Die Ursprünge und Anfänge der Hofburg reichen jedoch bis ins Spätmittelalter, zu den ältesten Tiroler Landesfürsten, zurück.
Anfang des 15. Jahrhunderts ließ Herzog Friedrich IV. erste Strukturen errichten, die heute als Vorgängerbauten der Hofburg gelten. Sein Sohn Sigismund der Münzreiche gilt allerdings als
eigentlicher Bauherr der Hofburg, da er es war, der die Bauten Friedrichs erweiterte und dadurch die erste mittelalterliche Burganlage schuf. Zu einer repräsentativen Residenz wurde die Anlage
schließlich unter Maximilian I. ausgebaut. Weitere, größere Umbauten erfolgten unter König Ferdinand I., der die Hofburg nach einem Großbrand im Jahre 1534 im Renaissance-Stil umgestalten und ausbauen ließ.
Nur drei Jahrzehnte später erfuhr die Hofburg erneut weitreichende Umbauten, als Ferdinand II. im Zuge seines Regierungsantritts architektonische Veränderungen sowie Umgestaltungen der Innenausstattung veranlasste.
Diese Änderungen sollten vorerst für längere Zeit die letzten Baumaßnahmen für die Hofburg bedeuten, da mit dem Aussterben der jüngeren Linie der Tiroler Habsburger 1665 die Burg als Residenz an Bedeutung verlor.
Erst unter Kaiserin Maria Theresia erfolgten wieder Um- und Ausbauten an der Hofburg. 1754 veranlasste die Kaiserin einen Neubau, der von Johann Martin Gumpp und Konstantin Johann Walther von Pfeilsberg geleitet wurde.
Gumpp zeichnete sich vor allem für den Bau und die Gestaltung des Südtrakts, der größtenteils noch im Stile des Barocks des frühen 18. Jahrhunderts gestaltet wurde, verantwortlich. Nord- und Osttrakt
sind hingegen von der neueren Stilrichtung des Rokoko geprägt, wobei es dem Verantwortlichen Konstantin Johann Walther gelang, die durch die uneinheitlichen Vorgängerbauten gekrümmte und gebrochenen
Front der im Osten gelegenen Hauptfassade als einheitliches Ganzes zusammenzuführen. Im Inneren der Hofburg finden sich zahlreiche Prunkräume, ausgestattet im Rokokostil der Zeit Maria Theresias.
Als besonders prunkvoll sticht hier der über zwei Geschosse reichende, 32 Meter lange und 13 Meter breite sogenannte Riesensaal hervor. Maria Theresia selbst soll die Gestaltung und Ausstattung
des Raumes konzipiert haben. Der Saal stellt eine Art Familienraum der Regentin dar und soll dynastischen Fortbestand präsentieren und demonstrieren. An den Wänden befinden sich 36 in Rokoko –Täfelung
eingelassene Familienporträts, die die Fürstin Maria Theresia selbst, ihren Gatten Franz Stephan von Lothringen, den Thronfolger Joseph II. und alle weiteren 15 Kinder, ihre Schwiegertöchter, -söhne
und Enkel zeigen. Die Decke des Saals ist verziert mit Fresken von Franz Anton Maulbertsch (1775/76), die die Dynastien Habsburg und Lothringen darstellen, wie sie in triumphaler Manier die Reichtümer Tirols überantwortet bekommen.
Mit dem Riesensaal verfügt die Hofburg sicherlich über einen der schönsten barocken bzw. Rokoko-Festsäle des Alpenraumes. Obwohl die Anlage, wie sie sich heute präsentiert, klar vom Stile des Barock
bzw. Rokoko geprägt ist, gibt es dennoch auch stilistisch anders geprägte, ansehnliche Räumlichkeiten. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang der sogenannte Gotische Keller - eine sich über mehrere
Ebenen erstreckende, von Rundpfeilern gestützte Gewölbehalle aus der Zeit Maximilians I. – der sich im Nordostteil der Burg befindet.
Insgesamt setzt sich die Innsbrucker Hofburg aus ca. 400 Räumen, einer verbauten Fläche
von 500 m2 und einem umbauten Raum von rund 85.000 m3 zusammen. Das Museumskonzept umfasst vor allem die Prunkräume aus der Zeit Maria Theresias, die Appartements der Kaiserin Elisabeth, höfisches Mobiliar
des 19. Jahrhunderts und eine Kapelle. Darüber hinaus können gewisse Räumlichkeiten, wie beispielsweise der gotische Keller oder einige Prunkräume, als Veranstaltungsörtlichkeiten angemietet werden.
Auch auf gastronomisches Angebot stößt man in der Hofburg. So befindet sich das Cafe Sacher Innsbruck direkt in der kaiserlichen Hofburg zu Innsbruck.
Mit der vom Tourismusbüro Innsbruck/Burggraben angebotenen "Imperialtour" können Sie gemeinsam mit einem Führer die Hofburg, sowie die weiteren Sehenswürdigkeiten der Altstadt auf einem gemütlichen Spaziergang erkunden.
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