DIE GLEIRSCHKLAMM
Wilde Felsschluchten, teils abschüssige Steige und der tosende Wildbach - bei der Durchwanderung der sehr ursprünglichen Gleirschklamm ist
Aufmerksamkeit gefordert. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde - mangels einer Straße - hier das Holz talauswärts gedriftet und wer die Klamm besucht
kann sich gut vorstellen, wie gefährlich die Arbeit der Holzknechte war. Der Weg durch die Gleirschklamm erfordert Konzentration
und Trittsicherheit, was jedoch durch das atemberaubende Naturschauspiel belohnt wird: steil aufragende Felswände, in die sich das klare Wasser seinen Weg gegraben hat, verlockende Gumpen
und seltene Orchideenarten erwarten die Besucher. Wer aufmerksam durch die Klamm wandert, kann vielleicht auch den scheuen Alpensalamander entdecken. All jene, welche sich für Geologie
interessieren, sollten auf die gut sichtbaren verschiedenen Gesteinsschichten achten und nicht selten kommt auch heute noch die eine oder andere
versteinerte Muschel zutage. Der Bach ist aber auch bei Kajakfahrern ein beliebtes Ziel. Für Kinder und unerfahrene Wanderer
ist die Klamm nur bedingt geeignet, da nur wenig Sicherungen angebracht sind und die zu begehenden Steige oft sehr schmal
angelegt wurden. Entlohnung für die Anstrengung bietet an heissen Tagen das stellenweise breite Bachbett, wo man sich zwischendurch
auch einmal abkühlen kann. Die Wegzeit der Rundwanderung beträgt cirka 3 Stunden. Für die Stärkung zwischendurch ist in der von Mitte Mai bis Anfang Oktober geöffneten "Möslalm" gesorgt.
Ein guter Ausgangspunkt für die Wanderung durch die wildromantische Gleirschklamm sind die Karwendelparkplätze. Von dort aus wandert man anfänglich der Strasse entlang, verlässt diese aber kurz vor dem Schotterwerk (nach etwa einem Kilometer) und
quert über die Brücke die Isar (Wegweiser zur Scharnitzer Alm). Von hier aus folgt man dem Bach bis man zu einer Kneippanlage und einer Wegkreuzung kommt.
Dort dem bachnäheren Steig links in Richtung Scharnitzer Alm folgen.
Entlang des Gleirschbaches geht es dann nach der Verzweigung des Hinterau- und Gleirschtales. Die Wanderung dauert insgesamt ungefähr
3 Stunden, nach der Hälfte des Weges wandert man einen Almweg entlang ins hintere Gleirschtal. Dabei führt der Weg auch an der
Amtssäge vorbei. Die Endstation des Hinweges, die gemütlich-urige Möslalm, ist von hier aus nur
noch ca. 10 Minuten entfernt. Der Rückweg kann nun sowohl über die Gleirschtalstrasse als auch über den Hochwaldweg erfolgen.
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