Das Ferdinandeum in Innsbruck
In der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck befindet sich Österreichweit die größte Anzahl von Museen nach Wien. Eine der wichtigsten
musealen Institutionen Tirols ist hierbei zweifelsohne die Tiroler Landesmuseen Betriebsgesellschaft mbH, die sich aus dem Ferdinandeum,
der Hofkirche, dem Zeughaus, dem Volkskunstmuseum und dem Tirol Panorama mit dem Kaiserjägermuseum zusammensetzt. Das Ferdinandeum
versteht sich dabei als "Gedächtnis Tirols". Seit seiner Gründung im Jahre 1823 widmet sich das Ferdinandeum der Dokumentation
und Forschung, sowie der Sammlung und Vermittlung der landeskundlichen und kulturellen Situation in Tirol. Die Erforschung Tirols,
seiner Natur, Geschichte, Kultur, Kunst, Wirtschaft und Technik steht ganz klar im Betrachtungsmittelpunkt des Ferdinandeums.
Der Tirol-Begriff der dieser Arbeit zu Grunde liegt ist stets an Alt-Tirol orientiert, wodurch das Ferdinandeum in enger Zusammenarbeit
mit Institutionen in Südtirol und dem Trentino steht. Speziell die Fachbibliothek orientiert sich in ihrer Ausrichtung an der
Europaregion Tirol (Tirol einschließlich Südtirol und dem Trentino). Als landeskundliche Bibliothek sammelt und erschließt die
Bibliothek des Ferdinandeums „Tirol-relevante“ Literatur.
Die Bestände, die sich aus Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und Sondersammlungen
zusammensetzen, sind durch über 1,6 Mio. Verweise in verschiedenen Katalogen kategorisiert, um den Besuchern eine zielgerichtete
Recherche zu ermöglichen.
Die anderen Abteilungen des Hauses bieten einen Einblick in verschiedenste Bereiche der Geschichte und
decken dabei eine Zeitspanne von über 30.000 Jahren ab – von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Das Museum präsentiert neben
einer Vor- und Frühgeschichtlichen sowie einer provinzialrömischen Sammlung auch eine Kunstgeschichtliche, eine Naturwissenschaftliche,
eine grafische und eine Musiksammlung. Die Vor- und Frühgeschichtliche sowie provinzialrömische Sammlung umfasst in ihrem Ausstellungsbereich
zahlreiche Exponate von der Jungsteinzeit bis hin zum Frühmittelalter.
Auch die Kunstgeschichtliche Sammlung kann mit einigen interessanten Schwerpunkten aufwarten: Romanische und spätgotische Tafelmalerei und Plastik (Altar von Schloss Tirol, Werke von
Michael und Friedrich Pacher, Hans Multscher,…); Originalreliefs vom Goldenen Dachl; Skulpturen vom Leopoldsbrunnen; Niederländergalerie
mit u.a. Rembrandt; Musikraum mit Jakob-Stainer-Instrumenten; Moderne Galerie mit Werken von beispielsweise Egger- Lienz, Klimt,
Schiele oder auch mit Arbeiten von Künstlern der jüngeren Generation wie Schmalix, Kogler und Schlegel.
Der sehr breit gefächerten Auswahl an Sammlungen und Sammlungsgegenständen, die dem Haus zur Verfügung stehen, versucht das Ferdinandeum durch Wechselausstellungen
und durch die Hervorhebung von Spezialwerken Geltung zu verschaffen. Vor allem in der Modernen Galerie wird durch immer wieder
wechselnde Präsentationen die Sammlungsvielfalt betont. Auch Sonderausstellungen finden häufig in den Räumlichkeiten des Ferdinandeums
statt.Zusätzlich zu den hauseigenen Sammlungen und den Sonderausstellungen bietet das Ferdinandeum einige Extras im Bereich der
Besucherbetreuung. Auf dem Programm stehen hier Führungen, Bildergespräche, Werkstattgespräche mit Künstlern und museumspädagogische
Veranstaltungen für Kinder. Zur gastronomischen Betreuung der Museumsbesucher befindet sich direkt im Museum das Café „Kunstpause“.
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